Kein Spiel
Die Welt geht in zehn Stunden unter! Das ist kein Spiel, keine Fake-News!
Mit dieser sehr hypothetischen Situation setzt sich das Stück auseinander, welches die neun Schauspielerinnen unter der Leitung von Judith Stadlin und Christian Renggli auf der Bühne der Freudenberg-Aula zur Aufführung brachten.
Die neun Charaktere wurden durch die jungen Schauspielerinnen sehr überzeugend dargestellt und vor einem raffinierten Bühnenbild – unterstützt durch Video-Einspielungen – äusserst unterhaltsam inszeniert: Die Sekretärinnen und Assistentinnen eines auf Profit fixierten Chefs (als Stimme aus dem Off), der seine Frau mit einer seiner Angestellten auf übelste Weise betrügt, seine betrogene Ehefrau, die sich in den Alkohol flüchtet, ihre beiden sehr unterschiedlichen Töchter mit deren Grossmutter und die Nonne, welche sich im Chat mit der geschichtsbegeisterten Streberin endlich angenommen fühlt, aber in der realen Begegnung dann doch nicht das findet, was sie wirklich sucht, genauso wie die beiden Gamerinnen, deren einziges Ziel es ist und bleibt, den ultimativen, höchsten Gamerhimmel zu erreichen … Und dann ist da noch die Reinigungskraft aus dem Kosovo, die – angetrieben durch ihre Erlebnisse in der Heimat – zur „gerechten Mörderin“ wird.
So unterschiedlich ihre Situation im Leben auch sein mag, alle sind sie konfrontiert mit der Tatsache, dass ihr Leben in wenigen Stunden zu Ende sein wird. Wie sich die Lebensziele verändern oder aber nur noch kompromissloser ausgelebt werden, und wie sich am Schluss alle bei der organisierten „End of the Earth-Party“ einfinden, zeigt das Stück auf sehr unterhaltsame Weise. Dem Publikum hat es gefallen.
Am 9. Mai, im Rahmen des Theatertreffens der Schweizer Gymnasien, wird nochmals um 19 und um 21 Uhr an der Gessnerallee gespielt.
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